25. Oktober 2016 Casestudy

Notruf-App für Zugbegleiter und Fahrgäste entwickelt


Neue Software ist ein Service der modularen Plattform „Train-IT“ für mobile Anwendungen im Schienenfahrzeug

Stationäre Notruf-Einrichtungen in Zügen sorgen in Notsituationen für schnelle Hilfestellung unter den Passagieren. Der Nachteil: Die fest installierten Bedienpanel sind oft nicht direkt erreichbar bzw. der Fahrgast ist zu gehemmt, das Bedienpanel zu nutzen, da er nicht die Aufmerksamkeit eines Aggressors auf sich ziehen möchte. in-tech hat daher eine neue Notruf-Applikation entwickelt, die es  - zusätzlich zur Nutzung der stationären Bedienpanels – ermöglicht, über eine App auf seinem Smartphone einen Zug-Notruf abzusetzen. Der Zugbegleiter wird daraufhin auf seinem Tablet informiert und baut eine Sprechverbindung zum Fahrgast auf.

„Gleichzeitig ist es möglich, den Anrufer über Beacons im Fahrzeug genau zu lokalisieren. Sogar Überwachungskameras oder die Kamera des Anrufers lassen sich auf das Tablet des Zugbegleiters schalten. Dieser hat somit einen schnellen Überblick über die Situation und kann den Fahrgast schnell finden“, ergänzt André Brückmann, Abteilungsleiter Transport Systems von der in-tech industry GmbH.

Die Notruf-Applikation wurde als Showcase-Anwendung für die integrierte und modulare Plattform „Train-IT“ von Siemens entwickelt, auf der sich verschiedene Lösungen für Betreiber, Zugpersonal und Passagiere realisieren lassen. Etablierte Standards erlauben dabei den Einsatz von verfügbaren und kostengünstigen Hardware- und Softwarekomponenten, verkürzen die Entwicklungszeiten und erleichtern die Integration ins Fahrzeug. Train-IT ist von der zulassungs- und sicherheitsrelevanten Fahrzeugsteuerungsebene (Train Control) getrennt und verfügt über eine abgesicherte Schnittstelle zum Datenaustausch sowie eine standardisierte Schnittstelle zur Landseite.

Für die Umsetzung des Notruf-Dienstes von in-tech mussten neben fest eingebauter Train-IT auch weitere Ressourcen sicher eingebunden werden: Zum Beispiel Videokameras, Bedienpanels und Lokalisierungs­einrichtungen oder Tablets und Mobiltelefone von Fahrgästen.

Neben dem echten Anwendungsnutzen eignet sich diese Anwendung daher hervorragend, um die Infrastruktur mit ihren Schnittstellen auf Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu prüfen.